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1. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 123

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Heiteres von den Russen in Ostpreußen. 123 meisteramt abzuliefern. Wer mit Waffen betroffen wird oder gar schießt, wird ebenfalls mit dem Tode durch Erhängen bestraft." F. S 6. Stolze Antwort des Kommandanten der Feste Boyen. Im Weltkriege wurde überall dem Feinde mutig entgegengetreten. Insonderheit hat sich auch die ostpreußische Festung Boyen bei Lötzen heldenmütig gegen die Russen verteidigt, welche sie vom 23. August bis 4. September 1914 belagerten. Schon am 14. August forderte der Führer der russischen Kolonne den Kommandanten der Feste Boyen, Oberst Busse, auf, sie zu übergeben. In dem Schreiben hieß es unter anderem: „Lötzen ist schon von den Truppen der russischen Kaiserlichen Armee ganz eingeschlossen. Unnützlich ist eine weitere Verteidigung der Festung. Mir ist befohlen. Sie zu beauftragen, die Festung freiwillig uns zu übergeben; damit kann man vermeiden unnützliche Verluste. Sie haben zu Ihrer Verfügung vier (Stunden, um die unsere Bedingungen zu überlegen. Wenn Sie nicht wollen mit dieser Bedingung zufrieden sein, so wird man mit offener Kraft die Festung nehmen und in diesem Falle doch kein Stein auf Stein nicht gelassen wird." Auf dieses hochmütige Schreiben gab der tapfere Kommandant folgende stolze Antwort: „Ihre Aufforderung, die Festung zu übergeben, weise ich für mich und meine tapfere Besatzung als im höchsten Grade beleidigend zurück." — Die Festung Boyen hielt sich, und so wurde auch die Stadt Lötzen vor den Russen gerettet. F. S. 72. Heiteres von den Russen in Ostpreußen. 1. Wie weit ist bis Berlin? In einem Dorfe bei Angerburg war russische Einquartierung. Einer der Soldaten fand in der Wohnung des Lehrers eine große Karte mit Strichen kreuz und quer, die er für Eisenbahnlinien hielt. Er verfolgte die Linien mit dem Finger und fand nicht, was er suchte. Endlich fragte er: „Wo ist Berlin?" Das konnte ihm der Lehrer beim besten Willen nicht zeigen, weil die Eisenbahnkarte nichts anderes war als die Schnittmusterbeilage einer Modenzeitung. Dieser einfältige Russe unterhielt sich mit seinem O.uartiergeber über Berlin. Alle Russen träumten bekanntlich von dem raschen Einzuge in unsere Hauptstadt. Man hörte häufig sagen: „Heute sind wir hier, morgen in Königsberg, übermorgen in Berlin." „Wie weit ist bis Berlin?" fragte der Russe. „Sind fünfzig Kilometer?" „Viel weiter!" sagte der Lehrer. Der Russe wurde zornig. „Ist nicht wahr, sind nicht fünfzig Kilometer, soll nicht sein." „Na, denn nicht. Sagen wir also dreißig Kilometer." „Sind nicht dreißig Kilometer, ist viel näher." „Gut, also zwanzig Kilometer. Sind Sie nun zufrieden?"

2. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 72

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Ein Iägerstückchen aus dem Osten. 44. Ein Jägerstückchen aus dem Osten. Acht Mann gegen 1029! Es gelang mir durch eine List*) mit sieben Mann 22 russische Offiziere und 1029 Mann gefangen zu nehmen und dazu sieben Maschinengewehre zu erbeuten. Der Vorfall spielte sich wahrheitsgetreu wie folgt ab: Auf meinem Patrouillenritt erfuhr ich, daß in dem Dorfe Smeilen sich etwa 60 bis 80 Russen aufhalten sollten. Ich war der Ansicht, daß es sich hier nur um versprengte kleinere Abteilungen handeln könne, und entschloß mich, sie gefangen zu nehmen. Mit meinen zwei Feldgendarmen und fünf hinzugezogenen Jägern marschierte ich nach der genannten Ortschaft. Das Gelände eignete sich zu meinem Vorhaben ausgezeichnet. Die Jäger stellte ich, als ob sie die Spitze darstellten, auf Sehweite vor dem betreffenden Gehöft auf. Nun sprengte ich mit meinen zwei Feldgendarmen auf das Gehöft. Im ersten Augenblick sah die Sache sehr gefährlich für mich aus, denn der Hof wimmelte wie ein Ameisenhaufen von Russen. Auch die Scheunen und Ställe schienen mit Russen gefüllt. Ich behielt kalt Blut. Auf meine energische Frage, ob ein Offizier da sei, der deutsch könne, trat ein Hauptmann vor und sagte: „Jawohl, Herr Kapitän, ich kann deutsch." Darauf meine Antwort: „Erklären Sie Ihren Offizieren und Mannschaften folgendes: Unser Infanterieregiment im Anmarsch hierher. Spitze (auf die Jäger deutend) soeben jene Höhe besetzt, Artillerie dahinter in Stellung. Ich gebe Jhenen den einzigen Rat sofort die Waffen niederzulegen und sich zu ergeben, andernfalls das Feuer gegen Sie sofort eröffnet wird. Vorläufig habe ich verboten zu schießen; fällt hier aber ein Schuß, so ist dies ein Zeichen, daß ich beschossen werde, und Sie werden sofort in Grund und Boden geschossen." Die Wirkung war großartig. Die Offiziere legten die Waffen ab und traten auf meine Anordnung sofort vorne an; die Mannschaften folgten, worauf der Abmarsch begann. Als ich mit der Spitze etwa 100 Meter hinter dem Gehöft war, kamen von der rechten Seite, etwa 150 Meter entfernt, noch 50 bis 60 bewaffnete Russen. Sie wollten den Kampf mit uns aufnehmen und brachten uns somit in eine sehr gefährliche Lage. Ich zwang jedoch den russischen Hauptmann, die Leute durch Zeichen zum Niederlegen der Waffen zu veranlassen, worauf diese sich der Kolonne anschlossen. Man hatte mich anfänglich für einen preußischen Offizier gehalten, so daß meine Befehle sofort und aufs genaueste befolgt wurden. Als die Russen jedoch sahen, daß sie von mir irregeführt worden waren und ich keine Truppen zur Verfügung hatte, mußte ich recht wachsam und energisch sein, um die große Zahl der Gefangenen mit sieben Begleitmannschaften den etwa sieben Kilo- *) So schreibt Obergertbarm Szeppat von einer Neservedivinon -— vor Kriegsbeginn in Groß Lappieneu des Kreises Niederung Gendarmeriewachtmeister — in einem Feldpostbriefe. Für die mutige Tat, die er am 13. September 1914 ausführte, wurde er durch das Eiserne Kreuz ausgezeichnet.

3. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 145

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Land und Leute in Kurland. ist Ackerland, über ein Viertel sind Wiesen und Weiden und der Rest Moore und Unland. Das Klima in Kurland kommt dem in Ostpreußen fast gleich, ist aber erheblich feuchter. Kurland zerfallt in zwei, sowohl an Größe, wie an Bodenbeschaffenheit sehr ungleiche Teile. Das Unterland, das eigentliche Kurland, ist eben und bildet die Kornkammer, aus der so reiche Schiffsladungen Getreide, namentlich der schöne Weizen, nach England und Holland versandt werden. Das Oberland, welches die Nordspitze Kurlands bildet, zeigt eine mehr hügelige und vor allem sehr waldige Beschaffenheit. Das Oberland hat noch aus früheren Jahrhunderten einen besonderen Namen: Sein gal len. Das Wappen Kurlands ist ein roter gekrönter Löwe in silbernem Felde; Semgallen zeigt einen Hirsch in blauem Felde. Da die Kurländer von jeher ein kriegerischer Volksstamm waren, so ist der Löwe, als Sinnbild ihrer Tapferkeit, durchaus am Platze. Ebenso deutet der Hirsch im Wappen von Semgallen auf das reiche Wild in den dortigen Forsten. In Semgallen gibt es noch Luchse und Elentiere. Der Wolf ist schon seit mehreren Jahrzehnten gänzlich ausgerottet worden. Er streift nur noch zuweilen aus dem angrenzenden Litauen nach Kurland hinüber. Sobald aber seine verhaßte Gegenwart gemeldet wird, setzen sich sämtliche Gutsbesitzer der Gegend, wo er gesehen wurde, in Bewegung, und ein sicherer Schuß streckt ihn bald zu Boden. Sind die Wälder Kurlands reich an Wild, so sind es die vielen Seen nicht minder an Fischen. Zählt Kurland gleich nur wenige feinere Fi scharten, so fehlt ihm doch nicht der edle Lachs. Auch besitzt es einen Fisch, der in Deutschland zwar vorkommt, aber nur in dessen nordöstlichem Teile, und dann unter anderem Namen. Er ist ein Meerfisch und heißt in Kurland „Wemgalle," während er in Preußen „Zerte" genannt wird. Die Wem-galle hat fast die Größe eines Lachses und ist sehr breit. Die Angabe, wie die Lachse und Wem galten am besten gefangen werden, verdankt man dem Herzoge Jakob von Kurland, einem der umsichtigsten Regenten, der mit der Schwester des Großen Kurfürsten von Brandenburg vermählt war. Er hatte für das Kleine, wie für das Große ein gleich offenes Auge. Nach seiner Vorschrift werden alljährlich um die Mitte des Maimonats oberhalb des Windaufalles zwischen den beiden Ufern etwa vierzig Holzblöcke aufgestellt, die durch lange Neben- und Querstangen miteinander verbunden sind. An diese Stangen werden Körbe befestigt, in welche die Lachse und Wemgallen, wenn sie, gegen den Strom schwimmend, um weiter ziehen zu können, die Felshöhe hinanspringen, hineinfallen. Die anderen Fische in der Windau, als Lachsforellen, Barsche, Weißfische, Neunaugen, Quabben, Stinte, Störe, Schmerlinge, springen nicht, und man bemächtigt sich ihrer deshalb auf andere Weise. Ein glücklicher Fang gibt etwa achtzig bis hundert Lachse und Wemgallen. Das Fangen des Lachses in der Luft ist gar nicht etwas so sehr Merkwürdiges, sondern hängt mit den Eigentümlichkeiten dieses Fisches genau zusammen. An allen Orten nämlich, wo der Lachs auftritt, zieht er aus dem

4. Heimatkunde von Ostpreußen - S. 1

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
I. Einiges aus der allgemeinen Erdkunde. A. Beobachtungen am Himmelsgewölbe. 1. Oer Gesichtskreis oder Horizont. Wenn wir hinaus ins Kreie treten, dann erscheint über uns der Himmel wie eine nach allen Seiten gebogene Decke oder wie eine große, hohle halbkugel, die über die Erde gestülpt ist. Diese selbst hat die Zorm einer weiten, runden Scheibe, in deren Mite wir stehen. Die Kreislinie, in welcher scheinbar Himmel und Erde zusammentreffen, nennt man Gesichtskreis oder Horizont. Er ist um so weiter, je höher wir stehen. Oer höchste Punkt des Himmelsgewölbes liegt senkrecht über unserm Scheitel. Wir nennen ihn Scheitelpunkt oder Zenit. Oer Punkt, den unsre Küße einnehmen, ist der Kußpunkt. 2. Die Himmelsgegenden. Um uns im Horizonte zurechtzufinden, merken wir vier Hauptpunkte, welche wir Haupthimmels- gegenden nennen. Oort, wo die Sonne im Horizont am Morgen aufgeht, liegt Morgen oder Osten. Wo sie am Abend untergeht, also Osten gegenüber, liegt Abend oder Westen. Oie Gegend, in welcher sie mittags um 12 Uhr steht, heißt Mittag oder Süden. Ihr gegenüber liegt Mitternacht oder Norden. Man bezeichnet die Himmelsgegenden auch mit dem Anfangsbuchstaben 0, W, S, N. Diese Himmelsgegenden nennt man auch Haupt- Himmelsgegenden. Zwischen je zwei von ihnen liegt eine Nebenhimmelsgegend. Zwischen Norden und Osten liegt Nordost (N0), zwischen Süden und Osten Südost (So), zwischen Norden und Westen Nord- west (Sw) und zwischen Süden und Westen Südwest (Sw). Suche die Haupt- und Nebenhimmelsgegenden im Schulzimmer auf! Oft erblickt man auf hochragenden Dächern senkrechte Eisenstangen mit vier wagerechten Armen in Kreuzform, welche auf den Armenden die Luch- staben 0, W, S, N tragen. Sie weisen also nach den vier Haupthimmelsgegenden. An der senkrechten Stange ist eine Kahne aus Eisenblech befestigt, welche vom Winde um diese herumgedreht werden kann. Sie zeigt die Himmelsrichtung an, aus welcher der Wind kommt. Man nennt sie Wind- oder Wetterfahne. Zeichnet man die Haupt- und Nebenhimmelsrichtungen auf einen Logen Papier, so erhält man einen achtspitzigen Stern. Den nennt man Windrose. Der Schiffer befestigt über ihrem Mittelpunkte eine feine Nadel Zahm, Heimatkunde von Gstpreutzen. 1 flbb. 1. aus

5. Heimatkunde von Ostpreußen - S. 8

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
8 Ii. Heimatkunde der Provinz Ostpreußen. auf der Nurischen Nehrung und in der Nähe des Haffes wohnten. Es hat die Zorm eines Dreiecks. Seine Länge beträgt 100 km, seine Breite, die nach Norden hin allmählich abnimmt, im Süden 45 Km. Das Nurische Haff hat viele flache Stellen, die man Untiefen nennt. Daher ist es für die Schiffahrt gefährlicher als das Zrische Haff,- besonders an der Windenburger Ecke, gegenüber der Memel- mündung, kommen oft Schiffsunfälle vor. Dort ist deshalb ein Leuchtturm erbaut, von der Ostsee ist das Nurische Haff durch die Nurische Nehrung getrennt. Diese bildet einen etwa 100 Km langen und zumeist nicht mehr als l.>—1 km breiten sandigen Landstrich mit gewaltigen Dünen, welche zu den höchsten der Erde zählen. Das Nehrungsgebiet macht den Eindruck einer Wüste- daher nennt man die Nurische Nehrung auch wohl die „ostpreußische Sahara". Einst war diese reich bewaldet und besaß fruchtbares Wiesen- und Ackerland. Kbb. 9. vünenlandschaft. Nach dem Abholzen des Waldes aber nahm der Sand überhand. Die See warf ungeheuere Sandmassen aus, welche der zumeist wehende Nordwestwind land- einwärts trieb. Es entstanden die heutigen Dünen, welche namentlich bei Nossitten und Nidden ihre bedeutendste höhe erreichen. Vom §uße der Düne treibt der Wind die Sandkörnchen bis zum Gipfel hinauf, wo sie dann auf der Haffseite in die Tiefe stürzen. So bewegen sich die Dünen im Jahre 5—10 m vorwärts von der See dem Haffe zu. Nlan sagt, sie wandern. Die Wander- dünen begraben alles, was sich ihnen in den Weg stellt. Nicht allein einzelne Häuser, ganze Dorfschaften mußten abgebrochen werden, sollte sie der Sand nicht begraben. Nuf diese Weise sind die Dörfer Nunzen und Narweiten von Wanderdünen verschüttet worden. In neuerer )eit versucht man die Dünen, welche fruchtbarem 5lckerlande oder Ortschaften gefährlich werden, wiederum fest- zulegen. Solches geschieht in der Weise, daß man Zlächen von der Größe eines

6. Heimatkunde von Ostpreußen - S. 37

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
D. Das preußische Oberland. 37 e) Wirtschaftliche Verhältnisse. Da die Zruchtbarkeit des Lodens zum Knbau auffordert, so wird vorwiegend Ackerbau getrieben. Getreide, Erbsen, Rüben und Zutterpflanzen geben überreiche Erträge. Oer reiche Waldbestand an Luchen, Eichen und Nadelholz ermöglicht eine ergiebige Zorstwirtschaft. Im Gebiete der Seen treibt man Zischfang mit gutem Erfolge. k) Natürliche verkehrsstrahen. Wie in Masuren, so bilden auch im Gber- lande die langgestreckten, untereinander zumeist durch Kanäle verbundenen Seen die bequemsten natürlichen Handelsstraßen, welche namentlich die an- liegenden Städte miteinander verbinden. Das Oberland besitzt aber auch noch eine eigenartige Verkehrsstraße in dem Oberländischen Kanal. Dieser stellt eine Verbindung der untereinander durch einfache Kanäle vereinigten Oberländischen Seen mit dem vrausensee flbb. 29. Dberländischer Kanal. her. Da aber dieser annähernd 100 In tiefer liegt, so würde durch.die Anlage eines gewöhnlichen Kanals das Wasser der Oberländischen Seen abfließen, und diese würden trocken werden. Um solches zu verhindern, hat man in den vom Jahre 1844—1860 angelegten Oberländischen Kanal sogenannte geneigte Ebenen hineingebaut. Diese sind schräg wie die beiden Flächen eines Daches errichtet. Die im unteren Kanalbette angelegte Ebene ist länger als die im oberen Wasser- laufe. Über die Ebenen geht ein doppeltes Schienengeleise, das sich noch eine Strecke unter dem Wasser fortsetzt. Huf jeder Seite der Ebene steht auf je einem Geleise ein etwa 12—15 m langer und 3 m breiter eiserner, niedriger Wagen, an dem sich ein Drahtseil befindet, das auf eine mächtige kreisrunde Scheibe am entgegen- gesetzten Ende der Ebene aufgerollt werden kann, passiert nun ein Schiff von unten her den Kanal, so wird es am Zuße der Ebene auf den im Wasser auf Schienen laufenden Wagen gefahren und dort befestigt. Durch ein großes Wasserrad wird nun das Drahtseil des Wagens angezogen und auf die Scheibe

7. Heimatkunde von Ostpreußen - S. 5

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
B. Das Marienbild der Heimaiprovinz. 5 zu leicht behaltlichen Bildern geordnet. Man nennt sie Sternbilder. Bekannt ist das Sternbild des Himmelswagens oder des Großen Bären oder das des Goldenen W. Suche sie gelegentlich auf! B. Dos Rartenbild der Heimatprovinz. Wir zeichneten bereits den Plan unseres Klassenzimmers sowie den des Schulhauses und Hofes auf. Da die Schultafel und das Papier in unfern heften hierzu nicht ausreichten, so mutzten wir den verkürzten Matzstab anwenden. Betrug die Länge unseres Schulzimmers 6, die Breite 5 m, so setzten wir dafür 6 und 5 cm, also loomal so kleine Matze ein. Mir wandten so den Matzstab von 1 : 100 an. Ebenso kann ich mit Hilfe desselben auch die ganze Stadt, den Kreis, die Provinz, das grotze deutsche Vaterland, ja die ganze Erde auf einem Plane entwerfen. Dabei mutz man sich freilich eines noch weit kleineren Matzstabes, etwa dessen von 1 : 1 000 000 bedienen- dann setzt man statt eines Kilometers ein Millimeter ein. Oer Matzstab einer Karte gibt an, wievielmal so klein die Längenausdehnungen auf ihr im Gegensatze zur Wirklichkeit sind. Wollen wir eine Landkarte in ihrer Entstehung kennen lernen, dann müssen wir uns vorstellen, wir schwebten in einem Luftballon hoch über der Erde und schauten von dort auf die unter uns befindliche Gegend hinab. Zeichnen wir das von dort Gesehene ab, so erhalten wir eine Karte davon. Auf ihr ist, wenn sie an die Wand gehängt wird, oben Norden, unten Süden, rechts Osten und links Westen. Berg und Tal, Wald und Wiese, Dorf und Stadt werden im Kartenbilde durch besondere Karben und Zeichen kenntlich gemacht, und wenn man dieselben versteht, dann kann man auf der Karte wie in einem Luche lesen. Die blauen Klächen stellen grotze stehende Gewässer, Meere, Seen oder Teiche dar. Flüsse werden durch blaue oder auch schwarze, gekrümmte Linien angedeutet. Die grünen Flächen zu beiden Seiten ihrer Ufer stellen flaches Wiesenland von hoher Fruchtbarkeit dar. Wo der Boden ansteigt, ist solches durch gelbliche, dunkelbraune oder gar weitzbläuliche Karbentöne angedeutet. Glatte, schwarze Striche stellen Wege und Ehausseen, rote Striche Eisenbahn- linien dar. Schwarze Punkte im Kartenbilde bezeichnen Dörfer,- steht auf ihnen noch ein Kreuz, so stellen sie ein Kirchdorf dar. Ein roter Punkt, umgeben von einem schwarzen Ringe, zeigt auf der provinzialkarte eine Stadt an. handelt es sich um eine grötzere Stadt, so ist sie noch von einem zweiten Ringe umgeben. Ein Stadtzeichen mit vier Spitzen bezeichnet eine Festung. Stehen neben einem Orte zwei gekreuzte Schwerter, so deuten diese an, datz hier einst eine Schlacht stattfand. Ein schwarzer Turm mit einer ausgehängten Laterne zeigt einen Leuchtturm, ein Boot neben einem Orte einen Badeort an. Die Abgrenzung eines Landes von seinem Nachbargebiete wird durch kräftige, farbige Linien bewirkt. Alle diese Zeichen sind am Rande der Karte dargestellt und erklärt. Man kann das Landschaftsbild auch in Sand oder Lehm formen- Berge und Täler werden dann als Erhöhungen oder Oertiefungen nachgebildet. Solch eine erhabene Darstellung des Landschaftsbildes nennt man Relief. Das Relief stellt die Erhöhungen und Vertiefungen bedeutender dar, als solches nach dem angenommenen Matzstabe eigentlich geschehen dürfte. Ist z. L. ein solcher von 1 - 100 000 zugrunde gelegt, so dürfte ein Berg von 2000 m höhe nur 2 cm hoch sein und würde dann kaum auffallen.
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